Montag, 10. September 2012

So war das nicht geplant.

Ich wache auf. Und damit beginnt alles, fängt von vorne an. Wieso tut mein Körper mir das an, wieso kann er nicht endlich nachgeben, er ist doch schon so gut wie tot, wieso überlebe ich immer, jedes verdammte Mal. Alles dreht sich, obwohl meine Augen nicht geöffnet sind, ich will sie nicht öffnen, will nicht glauben, dass ich noch lebe. Nach einigen Minuten gebe ich nach, es hat doch keinen Sinn, vom rumliegen sterbe ich auch nicht. Wenigstens ist da kein Licht, dass mich blendet, es dämmert schon, war den ganzen Tag bewusstlos. Es ist kurz nach fünf, ich stehe auf, breche zusammen und bleibe liegen. Immer noch dreht sich alles, die Welt verschwimmt, ich stehe wieder auf, stolper ins Bad. Dieses Mal nicht, heute nicht, das hier muss ein Ende haben. Den Blick in den Spiegel vermeide ich, will mich nicht sehen und drehe das Wasser auf. Sehe zu wie die Badewanne sich füllt, und meine Sicht langsam klarer wird. Die Tabletten sind alle, aber die bringen es doch eh nicht. Renne zurück, durchsuche mein Zimmer, bis ich sie finde. Schließe mich im Bad ein und drehe die Musik auf. Alles dreht sich, während ich dem Wasser zu sehe. Setze mich rein, die Klamotten kleben an meiner Haut, die Hitze lässt alles verschwimmen. Beginne zu schneiden, sehe wie das Wasser sich rot färbt. Meine Sicht verschwimmt immer mehr, bemerke dass ich weine. Mein ganzes Handgelenk ist offen, immer noch nicht tief genug, immer noch nicht die Ader getroffen. Überall Blut, meine Hände zittern, mein ganzer Körper zittert. Tiefer, bitte. Ich höre Schritte, höre trotzdem nicht auf. Meine Mutter ruft meinen Namen, mir wird klar, dass ich versagt habe. Dann doch Dienstag.

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