Samstag, 8. September 2012

Ich wollte das nie, nicht so, nicht mit denen. Was haben wir aus mir gemacht


Alles zieht sich zusammen, mein Magen macht eine Hundertachtzig-Grad-Drehung, so fühlt es sich zumindest an. Der Kaffee kommt hoch. Gibt es etwas ekligeres als das erbrechen von gerade getrunkenem Kaffee? Bestimmt, ja, wahrscheinlich, und doch, es ist so abartig. Verbringe die nächsten Minuten im Bad, so wie immer, vielleicht sollte ich darüber nachdenken, mich dort häuslich einzurichten, wer weiß. Stehe auf und gehe zurück, keine Antwort von S. also beschließ' ich, den späteren Bus zu nehmen, damit ich noch duschen kann. 
Zünde mir eine Zigarette an, während ich höre, wie mein Hund meine Zimmertür öffnet. Keine Minute später steht er mit einem Stock im Mund neben mir auf dem Bett. Ich hab aufgehört mich zu fragen, wo er das Zeug immer her kriegt, dass er anschleppt. Ich trete Winnie Pooh zur Seite, als ich mein Zimmer verlasse, gefolgt von meinem Hund. Den Stock hat er bei Winnie gelassen, anscheinend plant er, seine Sachen bei mir zu lagern. Nach einigen Minuten kann ich ihn davon überzeugen, dass ich vorhabe alleine zu duschen. Zögerlich verlässt er das Bad und verschwindet in meinem Zimmer. Seufzend verdreh ich die Augen bei dem Gedanken daran, was er jetzt schon wieder vorhat kaputt zu machen. Hab kein Elan zurück zu laufen und ihn rauszuholen, schließe mich im Bad ein.
Ich zieh an der Zigarette und starr auf meine Hände. Sie sind schon wieder so weiß, verziert mit diesen blauen Linien, ihr Anblick macht mich krank. Ich bin krank, wirklich krank. Seelisch und körperlich. Ziehe ein weiteres Mal und starre in den Spiegel, der mir zeigt, dass es etwas so viel ekligeres gibt als das erbrechen von Kaffee.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen